• 13. Oktober 2010

<span class="dquo">„</span>Eine frühe Förderung fruchtet" - Interview mit Pablo Thiam

Eine frühe Förderung fruchtet" - Interview mit Pablo Thiam

Eine frühe Förderung fruchtet" - Interview mit Pablo Thiam 600 300 Pablo Thiam

Pablo Thi­am, in der Som­mer­pau­se 2010 gab es eini­ge Ver­än­de­run­gen bei der U23. Gestan­de­ne Spie­ler haben das Team ver­las­sen und jun­ge Akteu­re sind neu dazu gekom­men. Wie funk­tio­niert das? Was sind die Zie­le in die­ser Saison?

Thi­am: Zunächst ein­mal ist es ganz nor­mal, dass am Ende einer Sai­son Spie­ler den Ver­ein ver­las­sen und neue hin­zu­kom­men. Nach der letz­ten Sai­son, wo wir den Auf­stieg als Zwei­ter knapp ver­passt haben, war klar, dass ein klei­ner Umbruch statt­fin­det. Da muss­ten wir den Kader neu auf­stel­len. Mit Dani­el Rei­che und Sefa Yil­maz haben uns lei­der zwei Eigen­ge­wäch­se in Rich­tung MSV Duis­burg ver­las­sen, die wir gern behal­ten hät­ten, auch in Hin­blick auf die Pro­fi­ab­tei­lung. Sie haben die Chan­ce gese­hen, in der 2. Bun­des­li­ga eher zum Ein­satz zu kom­men als in der 1. Liga beim VfL Wolfs­burg. Sie haben, wie wir jetzt wis­sen, die Chan­ce in Duis­burg genutzt. Das gehört auch zu unse­ren Auf­ga­ben. Wir bil­den für unse­re Pro­fi­ab­tei­lung oder für den bezahl­ten Fuß­ball in Deutsch­land aus. Nichts­des­to­trotz müs­sen wir schau­en, wie wir das Gan­ze inten­si­vie­ren kön­nen und die Talen­te noch frü­her erken­nen. Des­halb haben wir uns ent­schie­den, auch Spie­ler aus dem Jahr­gang 92 zu uns in den Kader zu neh­men. Das sind momen­tan Aka­ki Gogia, Tol­ga Ciger­ci und Bjar­ne Thoel­ke. Tol­ga Ciger­ci hat sich sogar im erwei­ter­ten Kader der Lizenz­mann­schaft fest gespielt und Bjar­ne Thoel­ke ist zum Teil schon Stamm­spie­ler in der U23. Das zeigt: Eine frü­he För­de­rung fruch­tet. Die­sen Weg wol­len wir in den nächs­ten Jah­ren wei­ter gehen. Zusam­men mit eini­gen gestan­de­nen Akteu­ren wol­len wir in der U23 eine Mischung fin­den, um oben mitzuspielen.

  

Wie gut funk­tio­niert die Zusam­men­ar­beit mit dem Nach­wuchs­leis­tungs­zen­trum und den Profis?

  

Thi­am: Die Zusam­men­ar­beit ist enger denn je, weil wir Mann­schafts­über­grei­fend vie­le jun­ge Spie­ler haben, die zwi­schen den Teams pen­deln. Aus der U23 trai­nie­ren eini­ge Spie­ler oft bei den Pro­fis. Im Gegen­zug sind vie­le U19-Akteu­re regel­mä­ßig bei uns. Das erfor­dert eine sehr gro­ße Kom­mu­ni­ka­ti­on und Bereit­schaft von allen Betei­lig­ten, zusam­men­ar­bei­ten zu wol­len. Das Gan­ze ist nicht selbst­ver­ständ­lich. Es geht um die Aus­bil­dung. Da ver­su­chen wir das best­mög­lichs­te her­aus­zu­kit­zeln, nicht nur im Trai­ning, son­dern auch in den Spie­len. Hier müs­sen alle Räd­chen gut inein­an­der greifen.

   

Bis­lang haben beim VfL Wolfs­burg noch nicht all­zu vie­le Eigen­ge­wäch­se den Sprung zu den Pro­fis geschafft. Füh­ren die jet­zi­gen Anstren­gun­gen dahin?

    

Thi­am: Das ist unse­re pri­mä­re Auf­ga­be in der U23. Die Mann­schaft soll Sprung­brett sein. Es ist wich­tig, dass die U19-Spie­ler bei uns im Män­ner­fuß­ball ankom­men. Bei uns wird anders gespielt als im Jugend­be­reich, in ers­ter Linie kör­per­be­ton­ter. Vor allem auch gegen die Tra­di­ti­ons­ver­ei­ne in der Regio­nal­li­ga Nord ste­hen die jun­gen Akteu­re mehr unter Druck als im Jugend­be­reich. Wenn sie bei uns rich­tig ange­kom­men sind und die Ein­ge­wöh­nungs­pha­se über­schrit­ten haben, haben sie die Mög­lich­keit, sich durch­zu­set­zen und zu zei­gen. Über einen gewis­sen Zeit­raum müs­sen sie sich für die Pro­fi­mann­schaft ent­wi­ckeln. Um das Gan­ze zu for­cie­ren, neh­men wir die talen­tier­tes­ten jun­gen Spie­ler jetzt zei­ti­ger zu uns in die U23, um ihr Poten­zi­al aus­zu­schöp­fen. Aller­dings: Wenn der Spie­ler noch nicht so weit ist ist, tut man dem Ein­zel­nen kei­nen Gefal­len, ihn zei­ti­ger hoch­zu­neh­men. Trotz För­de­rung zählt hier auch das Leistungsprinzip.