• 22. Juli 2024

Die verbindende Kraft des Fußballs

Die verbindende Kraft des Fußballs

Die verbindende Kraft des Fußballs 1024 682 Pablo Thiam

Kampf gegen Rassismus

Die Euro­pa­meis­ter­schaft 2024 steht mit einem ver­dien­ten Sie­ger in den Büchern. Wir haben ein spa­ni­sches Team gese­hen, das den Fuß­ball in den kom­men­den Jah­ren maß­geb­lich prä­gen kann. Ins­ge­samt schau­en wir zurück auf einen mit­rei­ßen­den Monat, auf aus­ge­las­se­ne Stim­mung, auf neu ent­fach­te Eupho­rie - in den Sta­di­en, auf den Fan­mei­len, im gan­zen Land.

Viel wur­de im Vor­feld dar­über dis­ku­tiert, was die­ses Tur­nier mit Blick auf die gesell­schaft­li­chen Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit leis­ten kann. Wir haben nicht nur die ver­bin­den­de Kraft des Sports gespürt, son­dern ganz bewusst erlebt, welch beson­de­re Atmo­sphä­re ent­steht, wenn Men­schen aus Euro­pa zusam­men­kom­men, um ein gro­ßes Fest zu fei­ern. Mit­ein­an­der sin­gen­de Fan­grup­pen, die fair mit­ein­an­der umge­gan­gen sind. Fan­grup­pen, die wir herz­lich emp­fan­gen haben. Doch es gab lei­der auch Aus­nah­men. Die Aus­ein­an­der­set­zun­gen, die natio­na­lis­ti­schen Ten­den­zen. Und Ras­sis­mus – ein The­ma, das noch immer gegen­wär­tig ist und mich stark berührt.

Aus die­sem Grund habe ich in den ver­gan­ge­nen Wochen an ver­schie­de­nen Dis­kus­si­ons­run­den teil­ge­nom­men, die sich mit Ras­sis­mus im Fuß­ball aus­ein­an­der­ge­setzt haben. Gemein­sam mit tol­len Mit­strei­te­rin­nen und Mit­strei­tern habe ich über eine bun­te Euro­pa­meis­ter­schaft gespro­chen, über struk­tu­rel­le Dis­kri­mi­nie­rung im Sport. Über Maß­nah­men, die es bedarf, um mit men­schen­ver­ach­ten­den Vor­ur­tei­len zu bre­chen. Ich möch­te mich ganz herz­lich für die Ein­la­dun­gen, den Aus­tausch und die Ein­drü­cke bedanken!

Ich bin über­zeugt davon, dass nur ein Dia­log auf Augen­hö­he unse­rer Gesell­schaft hel­fen kann, Fort­schrit­te im gleich­be­rech­tig­ten Mit­ein­an­der zu errei­chen. Wir dür­fen nicht nur über Inte­gra­ti­on spre­chen – und das vor allem nicht aus einer Posi­ti­on der Stär­ke her­aus. Wir müs­sen zuhö­ren, wir müs­sen auf­klä­ren, Sor­gen ernst­neh­men und mit Empa­thie han­deln. Der ers­te Schritt fin­det dabei immer im eige­nen Umfeld statt.

Eine Hal­tung, die auch im Fuß­ball gilt: Es muss uns gelin­gen, Viel­fäl­tig­keit und Chan­cen­gleich­heit nach­hal­tig zu för­dern und dabei Vor­bil­der für die nächs­te Gene­ra­ti­on zu schaf­fen. In der Aus­bil­dung der Fuß­bal­le­rin­nen und Fuß­bal­ler darf ein Aspekt nicht zu kurz kom­men: Wir soll­ten ihnen auch Wer­te ver­mit­teln. Der Sport – das haben wir dabei ein­drucks­voll gese­hen – nimmt dabei eine brü­cken­bau­en­de Rol­le ein.

© Bil­der: 3x Fried­rich-Ebert-Stif­tung, 1x Ron­ny Blasch­ke (Motiv Petra-Kelly-Stiftung)