Insgesamt 311 Spiele bestritt Pablo Thiam in der Fußball-Bundesliga, 117 davon für den VfL Wolfsburg (10 Tore). 2008 beendete der 31malige Nationalspieler für Guinea (1 Tor) seine aktive Karriere und wechselte ins Management der Wölfe. Seit Beginn der Saison ist Pablo Thiam als Sportlicher Leiter für die U23 des VfL Wolfsburg verantwortlich und führt seine Geschäfte aus dem VfL-Stadion am Elsterweg. Thiam: "Es wirkt sich positiv aus, dass die Amateurabteilung mittlerweile eigenständig ist. Wir haben gute Strukturen, können intensiver und reibungsloser arbeiten und haben auch eine Anlaufstelle für die Spieler."
Pablo Thiam, worin liegen die Schwerpunkte Ihrer Tätigkeit?
In erster Linie im Organisatorischen und der Kaderplanung. Die Strukturen bei uns sind doch anders als im Profigeschäft. Wir haben viele Auflagen, dürfen beispielsweise nur drei Spieler einsetzen, die über 23 Jahre sind. Man kann also nicht mit allen Spielern langfristig planen, da man die Altersgrenze beachten muss. Außerdem sichte ich in der U19 und schaue, welcher Spieler in absehbarer Zukunft für die U23 interessant werden könnte. Dazu kommt natürlich noch die Organisation rund um den Spielbetrieb.
Die U23 ist hervorragend in die Saison gestartet, belegt seit dem ersten Spieltag den ersten Tabellenplatz. Wo sehen Sie die Gründe für den aktuellen Erfolg?
Die Mannschaft hat sich mittlerweile an das Trainergespann und das Pensum gewöhnt. Wir haben mit Lorenz-Günther Köstner zudem einen erfahrenen Trainer, der weiß, wie man mit den jungen Spielern umgehen muss. Er sucht den Erfolg über die Arbeit, und diese Philosophie haben die Spieler inzwischen verinnerlicht. Und sie zahlt sich aus. Hinzu kommt, dass sich viele Spieler bereits aus der Jugend kennen, was natürlich von Vorteil ist.
?Mittelfristig ist der Aufstieg das Ziel.?
Wie lautet die Zielsetzung für die laufende Saison, ist der Aufstieg in die Dritte Liga schon ein Thema?
Wir können nicht davon ausgehen, dass wir durchmarschieren. Wir haben bislang eine gute Saison gespielt, aber wir haben auch starke Verfolger mit Babelsberg, Chemnitz, Halle und Magdeburg, die unbedingt aufsteigen wollen. Für uns geht es darum, dass wir uns stabilisieren. Wir wollen, wie im letzten Jahr auch, beste zweite Mannschaft werden. Und wir wollen sehen, dass wir mithalten können. Wir gehen Schritt für Schritt und sehen, wo wir landen.
Auf Dauer ist die Dritte Liga aber sicher das Ziel??
Natürlich, sogar ein ganz wichtiges. Wir wollen mehr Spieler aus der Jugend im Lizenzbereich etablieren, und das geht nur, wenn sie in der bestmöglichen Spielklasse ausgebildet werden. Dann ist der Schritt nicht so groß, da sie sich schon früh an ein hohes Niveau anpassen können. Ein nicht weniger wichtiges, kurzfristiges Ziel ist es aber, noch enger mit Cheftrainer Armin Veh zusammenzuarbeiten. Vor allem, was die Trainingseinheiten betrifft. Die U19-Spieler sollen bei der U23 und die U23-Spieler bei den Profis eingesetzt werden.