Platz drei nach der Hinrunde
Zur Halbserie lag die VfL-U23 auf Rang drei der Regionalliga Nord, hatte 30 Punkte und ein Trefferverhältnis von 37:25 vorzuweisen. Insgesamt neun Siege und drei Unentschieden standen nach 17 Spielen fünf Niederlagen gegenüber. Der Hamburger SV II war Spitzenreiter zur Halbserie und hatte satte 15 Punkte Vorsprung auf die Wölfe. Das sollte sich während der Rückrunde ändern.
Der VfL II startete furios in die Spielzeit und hatte nach vier Partien bereits zehn Punkte auf der Habenseite. Es gab Siege gegen Rehden (3:2), St. Pauli II (2:0) und in Neumünster (1:0). Dazwischen trennte man sich von Hannover 96 II 1:1-Unentschieden. Allerdings Pech hatte gleich in der ersten Partie gegen Rehden Neuzugang und Sturmhoffnung Dino Medjedovic, der sich ein Kreuzband riss und monatelang ausfiel. Besonders auffällig in der Saisonstartphase waren die neuen Offensivakteure Amin Affane (kam von Energie Cottbus) und Robert Herrmann (Hannover 96 II), die beide einige Torerfolge beisteuerten.
Die erste Saisonniederlage folgte am fünften Spieltag zu Hause gegen Spitzenreiter Hamburger SV II (1:3), der lange verlustpunktfrei die Tabelle der Regionalliga Nord anführte. Eine Woche darauf folgte die Niederlage in Meppen, ebenfalls mit 1:3. Anschließend, gegen den TSV Havelse, erspielte sich die U23 einen klaren 4:0-Heimerfolg, musste sich allerdings eine Woche später beim VfB Lübeck mit 0:1 geschlagen geben. Die Leistungen waren bereits in dieser ersten Saisonphase zu schwankend. Die nächsten drei Begegnungen entschieden die Wölfe dann allesamt für sich (Goslar 7:2, Norderstedt 3:0, Oldenburg 1:0). Besonders der Kantersieg gegen Goslar hatte es in sich. Amin Affane erzielte gleich vier Treffer und hatte nach 13 Spieltagen acht Tore markiert. Rückkehrer Albion Avdijaj kam bis dato auf sechs „Buden“.
In Flensburg folgte die vierte Saisonniederlage (2:3), währenddessen man schließend Aufsteiger Freie Turner Braunschweig mit 4:2 nach Hause schickte – und das lange Zeit in Unterzahl. Aus den verbliebenen vier Partien der Hinrunde holte das VfL-Team fünf Zähler. So gab es Unentschieden gegen Lüneburg (2:2) - trotz einer 2:0-Führung - und bei der Reserve von Eintracht Braunschweig (1:1) sowie eine 1:4-Niederlage im Spitzenspiel bei Werder Bremen II. Nach der Partie bei den Werderanern lag der VfL II auf Rang vier mit 26 Zählern. Der HSV II führte das Klassement kurz vor der Halbserie mit komfortablen zehn Zählern Vorsprung an. Für die VfL-U23 endete die Vorrunde versöhnlich - mit einen 3:1-Erfolg gegen den BV Cloppenburg 1919.
VfL II wird Vizemeister
Die Rückrunde in der Regionalliga Nord begann bereits in der zweiten November-Hälfte 2014. Der VfL II ging als Tabellenvierter ins Rennen. Zum Rückrundenauftakt wurde der zweite Sieg in dieser Saison gegen den FC St. Pauli eingefahren. 3:0 endete die Partie in Wolfsburg. Wie schon in der in der Vorrunde trennte man sich anschließend von Hannover 96 II 1:1-Unentschieden. Die Heimpartie gegen den VfR Neumünster 1910 (3:2) am 6. Dezember war gleichzeitig der Abschied vom VfL-Stadion am Elsterweg. Das neue AOK Stadion im Allerpark war fortan die neue Heimspielstätte der U23.
Die erste Partie im neuen Jahr hatte es gleich in sich. Der VfL II gastierte beim Spitzenreiter Hamburger SV II und besiegte ihn mit 3:1. Damit verkürzte die Wölfe-Reserve den Rückstand auf die Hanseaten auf fünf Zähler. Pablo Thiam resümierte über den Start 2015: „Wir haben die Winterpause für eine sehr intensive Vorbereitung genutzt, mit vielen Spielen und einem guten Trainingslager. Ich denke, dass wir näher zusammengerückt sind und sich das Team mental und körperlich verbessert hat.“
Das war nun zu spüren. In der anschließenden Heimpartie gegen Meppen (3:0) revanchierte sich die U23 für die 1:3-Hinspielniederlage. Nun war man voll drin im Spitzenkampf und behauptete diese Position auch durch einen 2:1-Auswärtserfolg beim TSV Havelse. Einen kleinen Rückschlag gab es dann gegen Lübeck (2:3). Damit hatte der VfL II gegen den Aufsteiger von der Lohmühle in dieser Saison keinen Punkt geholt. Die nächsten beiden Spiele entschieden die jungen Wölfe klar für sich (Goslar 3:0) und Eintracht Norderstedt (6:0). Gegen Norderstedt markierten Paul Seguin und Amin Affane je zwei Treffer und Robert Herrmann ein Tor, wobei das 1:0 einem Eigentor der Gäste entsprang. Über Nacht war der VfL II erstmals Tabellenführer in der Saison 2014/2015 und kämpfte nun vor allem mit Bremen II um die Spitze. Hamburg II erlebte während der Rückrunde einen deutlichen Einbruch.
Die Ausgangslage war mittlerweile sehr gut für die U23. Doch nur fünf Punkte aus den kommenden fünf Partien (Oldenburg 0:3, Flensburg 1:1, Freie Turner Braunschweig 2:0, Lüneburg 1:1 und Werder Bremen II 1:2) kosteten wahrscheinlich die Meisterschaft. Beim Spitzenspiel gegen die Werderaner Anfang Mai im AOK Stadion nützte der Mannschaft auch ein Platzverweis eines Bremer Spielers nichts. Die Gäste waren zielstrebiger und gewannen nicht unverdient. Auch sieben Punkte aus den verbliebenen drei Begegnungen halfen nicht mehr. Bremen II war Meister, der VfL II Zweiter.
Pablo Thiam: „Ich gratuliere Bremen ganz herzlich zum Staffelsieg und Aufstieg in die dritte Liga. Es war ein spannender Kampf und genau das, was wir uns auch in dieser Altersklasse wünschen. Die jungen Spieler sollen auf ihrem Weg zum Profi-Dasein lernen, unter Druck ihre und die Ziele der Gruppe zu verfolgen. Deshalb ist es immer von Vorteil, wenn unsere Liga so stark und ausgeglichen ist wie in der abgelaufenen Saison.“