• 6. Juni 2014

U23 ist nach Krimi Regionalliga-Nord-Meister

U23 ist nach Krimi Regionalliga-Nord-Meister

U23 ist nach Krimi Regionalliga-Nord-Meister 1024 613 Pablo Thiam

VfL II dreht Spiel gegen den Ham­bur­ger SV II und gewinnt 3:2.

Was für ein Kri­mi, Wahn­sinn! Die U23 hat einen 0:2-Pausenrückstand gegen den HSV II in der zwei­ten Hälf­te gedreht und ist Meis­ter der Regio­nal­li­ga Nord 2013/2014. Mit 3:2 gewann die Mann­schaft von Trai­ner Vale­rien Isma­el nach 90 ner­ven­auf­rei­ben­den Minu­ten und hielt Wer­der Bre­men II auf Distanz, die ihr Heim­spiel gegen Nor­der­stedt mühe­los mit 5:0 für sich ent­schie­den hat­ten. Die VfL-Tref­fer vor der Rekord­ku­lis­se von 1.537 Zuschau­ern am Els­ter­weg mar­kier­ten Luka Tan­ku­lic (47.), Nico Gra­na­tow­ski (49.) und Wil­li Evseev (63.). Durch den Meis­ter­ti­tel ist der VfL II in die Rele­ga­ti­on zur 3. Liga ein­ge­zo­gen und trifft in der kom­men­den Woche auf den Süd­west-Meis­ter SG Son­nen­hof Groß­as­pach. Das Hin­spiel in Groß­as­pach ist am Mitt­woch, 28. Mai um 19 Uhr. Das Rück­spiel im VfL-Sta­di­on am Els­ter­weg fin­det am Sonn­tag, 1. Juni um 14 Uhr statt. Auch da hof­fen die Wöl­fe wie­der auf die­se tol­le Unter­stüt­zung von den Rängen.

Der VfL II hat­te gleich die Kon­trol­le über die Par­tie und spiel­te in den ers­ten 20 Minu­ten wie aus einem Guss. Nur das Tor woll­te ein­fach nicht fal­len. Nach fünf Minu­ten die Rie­sen­chan­ce zur Füh­rung. Kevin Scheid­hau­er war im Straf­raum vom HSV-Kee­per Flo­ri­an Strit­zel zu Fall gebracht wor­den und trat selbst an. Doch im Ver­gleich zu sei­nen bis dato neun Erfol­gen vom Punkt ver­sag­ten dem Goal­get­ter dies­mal die Ner­ven. Er schoss den Ball schwach in die Mit­te, Strit­zel konn­te parie­ren. Doch davon lie­ßen sich die Haus­her­ren nicht aus der Bahn wer­fen. Nach 14 Minu­ten war es erneut Scheid­hau­er, der die Füh­rung auf dem Fuß hat­te. Doch erneut war Strit­zel zur Stel­le. Nur drei Minu­ten dar­auf köpf­te Yaz­gan den Ball an die Lat­te – die über­fäl­li­ge Füh­rung woll­te ein­fach nicht gelin­gen. Dann kam es, wie es im Fuß­ball oft kommt. Auf der ande­ren Sei­te ersprin­te­te Brü­ning einen Schnitt­stel­len­ball und mar­kier­te mit der ers­ten Ham­bur­ger Gele­gen­heit das 0:1. Das führ­te zu einem merk­li­chen Bruch im Gast­ge­ber­spiel, die nun zuse­hends ner­vö­ser agier­ten. Nach einem Feh­ler im VfL-Mit­tel­feld in der 41. Minu­te war plötz­lich der Ham­bur­ger Mar­cos völ­lig frei, und auch er ließ Dre­wes kei­ne Chan­ce. Fast wäre noch das 0:3 kurz vor der Pau­se gefal­len. Es sah zu die­sem Zeit­punkt nicht gut aus für den Tabellenführer.

Doch die Reak­ti­on, die die Mann­schaft gleich nach dem Wie­der­an­pfiff zeig­te, war aller Ehren wert. Der gera­de ein­ge­wech­sel­te Tan­ku­lic wur­de in 47. Minu­te sehr schön von Gra­na­tow­ski bedient und behielt cool die Ner­ven – das 1:2. Zwei Minu­ten spä­ter drang Eilers von rechts in den Straf­raum ein und fand am lan­gen Pfos­ten Gra­na­tow­ski, der die Kugel mit aller Macht in die Maschen drosch. Der VfL war urplötz­lich wie­der im Spiel drin und leg­te nach. Ein Tor fehl­te ange­sichts der Bre­mer Füh­rung noch. Die 63. Minu­te: Gra­na­tow­ski brach­te eine Ecke von links scharf in den Fünf­me­ter­raum, wo Evseev stand und den Ball plat­ziert ein­köpf­te. Die Haus­her­ren hat­ten die Par­tie gedreht. Im Anschluss, mit der knap­pen Füh­rung im Rücken, ver­such­ten die Wöl­fe, das Gesche­hen immer unter Kon­trol­le zu hal­ten, was ihnen auch zum Groß­teil der ver­blei­ben­den Zeit gut gelang. Der HSV steck­te zwar nie auf, ver­brei­te­te aber in der fina­len Zone kaum noch Gefahr. Dafür waren die Haus­her­ren der end­gül­ti­gen Ent­schei­dung näher. Doch Evseev (71.) und Scheid­hau­er (82.) schei­ter­ten knapp. Den Schluss­punkt setz­te der ein­ge­wech­sel­te Erkic in der 88. Minu­te, als er einen Frei­stoß an den Außen­pfos­ten schoss. Dann war Schluss und der VfL II durf­te sich zurecht fei­ern las­sen – mit der Meis­ter­schaft ist das ers­te gro­ße Etap­pen­ziel erreicht. Herz­li­chen Glückwunsch!

VfL-Coach Vale­rien Isma­el: „Es war heu­te wie­so oft im Fuß­ball, wir hät­ten ein Dreh­buch schrei­ben kön­nen. Wir nut­zen unse­re vie­len Chan­cen in Halb­zeit eins nicht und wer­den bestraft. In der Kabi­ne war es laut und ich hat­te den Spie­lern gesagt, dass sie sich mit 45 Minu­ten nicht die gesam­te Sai­son kaputt machen las­sen sol­len. Zum Glück hat­ten wir nach Wie­der­an­pfiff bin­nen fünf Minu­ten gleich die rich­ti­ge Ant­wort parat. Auch der Fuß­ball­gott war heu­te anschei­nend auf unse­rer Sei­te, des­halb lie­be ich die­sen Sport so sehr. Vie­len Dank vor allem an die VfL-Fans. Ich glau­be, vie­le waren in die­ser Sai­son das ers­te Mal bei uns im Sta­di­on und sind mit einem sehr guten Gefühl nach Hau­se gegan­gen. Ich hof­fe, dass die Rän­ge kom­men­den Sonn­tag wie­der so voll sein wer­den und viel­leicht noch ein wenig mehr. Ins­ge­samt ist fest­zu­stel­len, dass die Meis­ter­schaft ver­dient ist, wenn man die gesam­te Sai­son betrach­tet. Aber Kom­pli­ment an Bre­men. Sie haben eine unglaub­li­che Rück­run­de gespielt und uns bis zuletzt unter Druck gesetzt.“

Das Spiel im Stenogramm:

Wolfs­burg: Dre­wes – Kor­c­zow­ski, Hen­ne­b­öle, Klamt, Pog­gen­berg – Schulz, Yaz­gan (46. Tan­ku­lic) – Eilers (83. Son­nen­berg), Evseev, Gra­na­tow­ski (66. Erkic) – Scheidhauer.

Ham­burg: Strit­zel – Götz, Owo­moye­la, Wacker, Ado­mah (53. Lan­ger) – Shir­del (66. Berg­mann), Brau­er (74. Jor­dan), Mül­ler, Mar­cos – Brü­ning, Akyere.

Tore: 0:1 Brü­ning (23.), 0:2 Mar­cos (41.), 1:2 Tan­ku­lic (47.), 2:2 Gra­na­tow­ski (49.), 3:2 Evseev (63.)

Gel­be Kar­ten: Schulz, Scheid­hau­er / Owo­moye­la, Shirdel

Zuschau­er: 1.537

Schieds­rich­ter: Fre­de­rik Glowatzka