VfL II unterliegt Großaspach 0:1 und bleibt in der Regionalliga.
Aus der Traum. Die U23 des VfL Wolfsburg hat den Aufstieg zur 3. Liga verpasst und bleibt in der Regionalliga Nord. Gegen den Südwest-Meister SG Sonnenhof Großaspach verlor die Mannschaft von Trainer Valerien Ismael am Sonntag im VfL-Stadion am Elsterweg im Relegations-Rückspiel mit 0:1 (0:0). Das Hinspiel war torlos geendet. Den Treffer des Tages vor 3.517 Zuschauern markierte der Großaspacher Sahr Senesie in der 67. Minute. Ebenfalls den Sprung in Liga drei schafften Fortuna Köln und der FSV Mainz 05 II. Auch ihnen herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg.
VfL-Coach Valerien Ismael musste im Vergleich zum Hinspiel auf Kapitän Julian Klamt verzichten, der sich in Großaspach am Mittwoch eine Knöchelverletzung zugezogen hatte. Ihn ersetzte Jonas Sonnenberg in der Innenverteidigung. Die Gäste zeigten in Wolfsburg sofort, dass mit ihnen in diesem Spiel zu rechnen sein wird. Bereits nach drei Minuten hatten sie ihre erste Möglichkeit. Sonnenhof erarbeitete sich in der Folge einige Standartsituationen, die nicht ungefährlich waren. Der VfL II brauchte 15 Minuten, um im Spiel anzukommen. Nach einer Ecke kam Yazgan in der 17. Minute zum Kopfball, der aber drüber ging. Aber ansonsten war die Partie in der ersten Halbzeit von der Taktik geprägt. Die Wölfe schafften es nicht, die aus der Liga bekannte offensive Dominanz aufzubauen. Oft gingen die Bälle ins Leere oder wurden ungenau gespielt. Großaspach setzte großes läuferisches Vermögen und Kampfkraft entgegen. Nach 27 Minuten hatten die Gäste den Torschrei schon auf den Lippen. Aber Yazgan rettete den Schuss von Skarlatidis auf der Linie. Wenn auf der anderen Seite mal was durchkam, war Christopher Gäng im Kasten der Süddeutschen zur Stelle. Mit 0:0 ging es in die Kabinen.
Auch in Hälfte zwei taten sich die Hausherren sehr schwer. Es fehlten die gewisse spielerische Leichtigkeit und der Zug zum Tor. Einige Spieler konnten an diesem Sonntag ihre gewohnte Leistung nicht abrufen. Großaspach kam auch im zweiten Durchgang zu Chancen, so als Rühle nach 59 Minuten einen Drehschuss ansetzte oder als ein Pressschlag in der 63. Minute knapp neben dem VfL-Kasten landete. Die Spielentscheidung dann in der 67. Minute: Scheidhauer wurde im Vorwärtsgang grenzwertig vom Ball getrennt. Diese nun entstehende Lücke erkannte Gehring sofort, drang in den Strafraum ein und bediente Senesie. Der bundesligaerfahrene Stürmer ließ sich diese Chance nicht entgehen. Bei seinem Schuss war Drewes machtlos. Nun wurde es doppel-schwer, weil die Wölfe jetzt zwei Treffer benötigten – aufgrund der Auswärtstorregel. Großaspach stellte die Räume geschickt zu und hatte Konterchancen, so nach 73 Minuten durch Senesie. Die Zeit verrann und der VfL II fand kein Mittel, die vielbeinige Defensive der SGS zu knacken. In der gesamten zweiten Hälfte konnte sich Wolfsburg keine klare Möglichkeit erarbeiten. Der Schlusspfiff ging im Jubel der Gäste unter.
VfL-Coach Valerien Ismael: „Glückwunsch an Großaspach. Heute gibt es, glaube ich, keine zwei Meinungen, dass der Sieg der Gäste verdient war. Einige meiner Spieler waren heute nicht bei 100 Prozent und agierten doch sehr nervös. Defensiv haben wir gut gestanden, trotzdem war es kein ansehnliches Spiel. Der Modus ist nun mal so, dass es Relegationsspiele gibt, wir können es nicht ändern. Beide Mannschaften hätten es verdient gehabt. Es geht nun darum, wieder aufzustehen und es nächstes Jahr zu packen. Natürlich müssen wir die bittere Niederlage erst einmal sacken lassen. Trotzdem einen großen Dank an die über 3.500 Zuschauer für ihre tolle Unterstützung.“
Großaspach-Trainer Rüdiger Rehm: „Es waren zwei hochinteressante Spiele, es hätte auch anders ausgehen können. Sicher war das 0:0 aus dem Hinspiel besser für uns. Wir haben heute sehr kompakt agiert. Dazu hatte ich drei frische Kräfte in die Startelf beordert. Das war vielleicht auch ein kleiner Vorteil. Aber auch ich denke, dass das Spiel heute eindeutig war. Wir haben so gut wie nichts zugelassen und etwas Sensationelles geleistet.“
Das Spiel im Stenogramm:
Wolfsburg: Drewes – Korczowski, Henneböle, Sonnenberg, Poggenberg – Yazgan (69. Erkic), Schulz – Eilers, Evseev (64. Tankulic), Granatowski – Scheidhauer.
Großaspach: Gäng – Vecchione, Gehring, Hägele, Kuhn – Binakaj, Jüllich, Rizzi, Skarlatidis (90. Berger) – Senesie (84. Renner), Rühle (70. Fischer).
Tor: 0:1 Senesie (67.)
Gelbe Karten: Granatowski, Schulz, Erkic / Gäng, Senesie, Rühle
Zuschauer: 3.517
Schiedsrichter: Markus Wingenbach