Wie Unternehmen vom Fußball lernen können
Am Donnerstag, den 9. September fand der erste Diversity Live-Talk einer fünfteiligen Serie statt. Als Gesprächspartner war der ehemalige FC Bayern- und VFL Wolfsburg-Profi und derzeitiger Leiter der Fußball-Akademie des Hertha BSC Berlin, Pablo Thiam, dabei. Im Zentrum des Dialogs waren seine Erfahrungen aus dem Leben und was Unternehmen vom Fußball zum Thema Diversity lernen können.
Als Sohn guineischer Diplomaten ist Pablo Thiam mit vier Jahren nach Bonn gezogen und hat dort den größten Teil seiner Kindheit verbracht. Im Alter von 16 Jahren zogen seine Eltern aus beruflichen Gründen nach Frankreich und er deswegen ins Internat des 1. FC Köln, von wo aus seine Fußball-Karriere begann. Schon währenddessen setzte sich Pablo für Themen, wie z. B. gegen Diskriminierung von Minderheiten, Diversität und die Bedeutung von Vielfalt ein - abseits des Sportfeldes. So war er von 2018 bis 2021 Integrationsbeauftragter bei den Wölfen.
Aus seiner Perspektive ist für eine erfolgreiche Integration die Sprache der Schlüsselfaktor. Auf all seinen Karrierestationen und vor allem in der Jugendarbeit gibt es verpflichtenden Sprachunterricht für neue Spieler. Oftmals hatte das einen großen positiven Effekt für beide Seiten. Die Spieler verstanden taktische Aufgaben viel besser und konnten sich mit dem Team verständigen. Hier sieht Pablo auch Unternehmen in der Verantwortung. Eine erfolgreiche Kommunikation sowohl zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, als auch innerhalb der Belegschaft ist die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Nur auf diesem Weg ist es auch möglich, sich füreinander einzusetzen. Der Konzern übernimmt auch schon Verantwortung und bietet bspw. Schulungen zum Thema Diversity an. Für Pablo ist das ein wichtiger Schritt. Denn häufig sind Menschen, die erst die Vielfalt in ein Team bringen, zu Beginn auf sich allein gestellt. Doch wenn Teamkolleginnen und Kollegen die entsprechenden Informationen und das Wissen haben, können sie sich für ihr neues Mitglied einsetzen und bei der Integration in das Team unterstützen.
Bei der Einstellung von neuem Personal kommt es laut Pablo auf einen Punkt ganz genau an: „Beim Fußball wurden neue Spieler in unser Team geholt, aufgrund ihrer Fähigkeiten und nicht aufgrund ihrer Herkunft. Das gilt für Unternehmen ebenfalls. Ein Team wird zusammengestellt, um erfolgreich zu sein. Dafür sind die Fähigkeiten jeder Einzelnen und jedes Einzelnen von Bedeutung und nicht, wo sie geboren oder aufgewachsen sind.“
Für Pablo ergibt sich daraus nur eine logische Schlussfolgerung: „Diversity muss ein Teil der Unternehmens-DNA sein!“
Autor: Ihsan Mun