• 24. September 2021

Live-Talk mit Fußballprofi Pablo Thiam: „Diversity ist keine Einbahnstraße“

Live-Talk mit Fußballprofi Pablo Thiam: „Diversity ist keine Einbahnstraße“

Live-Talk mit Fußballprofi Pablo Thiam: „Diversity ist keine Einbahnstraße“ 1024 721 Pablo Thiam

Wie Unternehmen vom Fußball lernen können

Am Don­ners­tag, den 9. Sep­tem­ber fand der ers­te Diver­si­ty Live-Talk einer fünf­tei­li­gen Serie statt. Als Gesprächs­part­ner war der ehe­ma­li­ge FC Bay­ern- und VFL Wolfs­burg-Pro­fi und der­zei­ti­ger Lei­ter der Fuß­ball-Aka­de­mie des Her­tha BSC Ber­lin, Pablo Thi­am, dabei. Im Zen­trum des Dia­logs waren sei­ne Erfah­run­gen aus dem Leben und was Unter­neh­men vom Fuß­ball zum The­ma Diver­si­ty ler­nen können.

Als Sohn guinei­scher Diplo­ma­ten ist Pablo Thi­am mit vier Jah­ren nach Bonn gezo­gen und hat dort den größ­ten Teil sei­ner Kind­heit ver­bracht. Im Alter von 16 Jah­ren zogen sei­ne Eltern aus beruf­li­chen Grün­den nach Frank­reich und er des­we­gen ins Inter­nat des 1. FC Köln, von wo aus sei­ne Fuß­ball-Kar­rie­re begann. Schon wäh­rend­des­sen setz­te sich Pablo für The­men, wie z. B. gegen Dis­kri­mi­nie­rung von Min­der­hei­ten, Diver­si­tät und die Bedeu­tung von Viel­falt ein - abseits des Sport­fel­des. So war er von 2018 bis 2021 Inte­gra­ti­ons­be­auf­trag­ter bei den Wölfen.

Aus sei­ner Per­spek­ti­ve ist für eine erfolg­rei­che Inte­gra­ti­on die Spra­che der Schlüs­sel­fak­tor. Auf all sei­nen Kar­rie­re­sta­tio­nen und vor allem in der Jugend­ar­beit gibt es ver­pflich­ten­den Sprach­un­ter­richt für neue Spie­ler. Oft­mals hat­te das einen gro­ßen posi­ti­ven Effekt für bei­de Sei­ten. Die Spie­ler ver­stan­den tak­ti­sche Auf­ga­ben viel bes­ser und konn­ten sich mit dem Team ver­stän­di­gen. Hier sieht Pablo auch Unter­neh­men in der Ver­ant­wor­tung. Eine erfolg­rei­che Kom­mu­ni­ka­ti­on sowohl zwi­schen Arbeit­ge­ber und Arbeit­neh­mer, als auch inner­halb der Beleg­schaft ist die Basis für eine erfolg­rei­che Zusammenarbeit.

Nur auf die­sem Weg ist es auch mög­lich, sich für­ein­an­der ein­zu­set­zen. Der Kon­zern über­nimmt auch schon Ver­ant­wor­tung und bie­tet bspw. Schu­lun­gen zum The­ma Diver­si­ty an. Für Pablo ist das ein wich­ti­ger Schritt. Denn häu­fig sind Men­schen, die erst die Viel­falt in ein Team brin­gen, zu Beginn auf sich allein gestellt. Doch wenn Team­kol­le­gin­nen und Kol­le­gen die ent­spre­chen­den Infor­ma­tio­nen und das Wis­sen haben, kön­nen sie sich für ihr neu­es Mit­glied ein­set­zen und bei der Inte­gra­ti­on in das Team unterstützen.

Bei der Ein­stel­lung von neu­em Per­so­nal kommt es laut Pablo auf einen Punkt ganz genau an: „Beim Fuß­ball wur­den neue Spie­ler in unser Team geholt, auf­grund ihrer Fähig­kei­ten und nicht auf­grund ihrer Her­kunft. Das gilt für Unter­neh­men eben­falls. Ein Team wird zusam­men­ge­stellt, um erfolg­reich zu sein. Dafür sind die Fähig­kei­ten jeder Ein­zel­nen und jedes Ein­zel­nen von Bedeu­tung und nicht, wo sie gebo­ren oder auf­ge­wach­sen sind.“

Für Pablo ergibt sich dar­aus nur eine logi­sche Schluss­fol­ge­rung: „Diver­si­ty muss ein Teil der Unter­neh­mens-DNA sein!“

Autor: Ihsan Mun