• 8. November 2011

U23: „Die Bilanz fällt durchweg positiv aus"

U23: „Die Bilanz fällt durchweg positiv aus"

U23: „Die Bilanz fällt durchweg positiv aus" 1024 469 Pablo Thiam

Lorenz-Gün­ther Köst­ner, zwei­mal hat Ihre Mann­schaft den Auf­stieg zur drit­ten Liga ganz knapp ver­passt. Wie ent­täuscht waren Sie darüber?
Lorenz-Gün­ther Köst­ner:
Nach den Umstel­lun­gen vor einer jewei­li­gen Sai­son, wie es bei einer U23 nor­mal ist, braucht man min­des­tens ein hal­bes Jahr, im Ide­al­fall drei oder vier Mona­te, damit es rich­tig läuft. Im letz­ten Jahr haben wir ab Mit­te Novem­ber kein Spiel mehr ver­lo­ren, außer am letz­ten Spiel­tag zu Hau­se gegen Meis­ter Chem­nitz. Die ande­ren Mann­schaf­ten, die auf­ge­stie­gen sind, hat­ten von Beginn an ein ein­ge­spiel­tes Team. Sie haben sich meist nur punk­tu­ell ver­stär­ken müs­sen. Wir dage­gen müs­sen in der Regel sie­ben, acht neue Spie­ler ein­bau­en. Das braucht eben ein­fach sei­ne Zeit.

  

Pablo Thi­am, wie sehen Sie die Ent­wick­lung bei der U23? Sie sind seit 2008 Sport­li­cher Lei­ter und haben ein hal­bes Jahr vor Lorenz-Gün­ther Köst­ner die­se Auf­ga­be übernommen.
Pablo Thi­am:
Die Bilanz fällt bei mir durch­weg posi­tiv aus, wenn man bedenkt, was wir geschafft haben. Was ganz wich­tig ist: Wir haben Kon­ti­nui­tät her­ein­be­kom­men. Wir ver­fü­gen über einen Trai­ner, der die Mann­schaft sehr gut erreicht. Die Spie­ler haben im Her­ren­be­reich Erfah­run­gen sam­meln kön­nen. Wir neh­men sie in die Pflicht und bie­ten die best­mög­li­chen Bedin­gun­gen, um in Ruhe arbei­ten zu kön­nen. Und ich den­ke, das zahlt sich aus.

Lorenz-Gün­ther Köst­ner, wie ist die Lage bei der U23 in die­sem Jahr? Wie gestal­tet sich die Situa­ti­on, gera­de mit den ganz jun­gen Spielern?
Lorenz-Gün­ther Köst­ner:
Ins­ge­samt sehr gut. Ich wür­de mir nur etwas mehr Geduld bei den jun­gen Leu­ten wün­schen, sie müs­sen sich die­se Sub­stanz erst antrai­nie­ren – phy­sisch, tak­tisch und tech­nisch. Klar, sie kom­men mit einer guten Grund­aus­bil­dung zu uns. Eini­ge waren mit den Pro­fis im Som­mer­trai­nings­la­ger. Sie haben den Schritt von der U19 zu uns und zu den Pro­fis geschafft. Die Belas­tung gestal­tet sich daher für die jun­gen Spie­ler in machen Pha­sen pro­ble­ma­tisch. Aber alle zusam­men haben das gut gemeis­tert. Bis jeder sei­nen Platz inner­halb der Mann­schaft gefun­den hat, ver­geht sei­ne Zeit. Aber sowohl die exter­nen wie auch die inter­nen Zugän­ge sind da auf einem guten Weg. Wir haben sehr talen­tier­te jun­ge Leu­te im Team. Jetzt kommt es dar­auf an: Wie groß ist die Moti­va­ti­on, sich auch mit Schwie­rig­kei­ten aus­ein­an­der­zu­set­zen, die immer wie­der auf­tre­ten. Ich glau­be schon, dass wir im gan­zen Ver­ein ins­ge­samt auf einem guten Weg sind, obwohl jetzt gera­de bei allen Teams - Pro­fis, U23, U19 - ein Rie­sen­um­bruch von­stat­ten­geht. Nach außen wird sehr viel dis­ku­tiert und geschrie­ben. Davon darf man sich ein­fach nicht beein­dru­cken las­sen und muss sei­nen Weg gehen.

Pablo Thi­am, wie sehen Sie die geschaf­fe­ne Durch­läs­sig­keit inner­halb des Vereins?
Pablo Thi­am: Auch wenn noch nicht so vie­le Spie­ler oben den Durch­bruch geschafft haben, ist die Zusam­men­ar­beit her­vor­ra­gend. Wir müs­sen sehen, dass die Ansprü­che in der Wolfs­bur­ger Lizenz­mann­schaft hoch sind. Dem­entspre­chend wer­den die jun­gen Spie­ler ein wenig mehr Zeit benö­ti­gen als bei ande­ren Ver­ei­nen, die nicht so ambi­tio­niert sind. Wir arbei­ten schon seit Jah­ren dar­an, dass die Spie­ler mög­lichst rasch eine Alters­klas­se höher inte­griert wer­den. Dass die U19 letz­te Sai­son Deut­scher Meis­ter gewor­den ist, ist auch der Ver­dienst der U23 und der Pro­fi­ab­tei­lung, weil etli­che Spie­ler schon größ­ten­teils in der Regio­nal­li­ga Nord bei der U23 am Ball waren. Sowohl kör­per­lich wie spie­le­risch haben sie dadurch Vor­tei­le erlangt. Die Jungs haben eine gan­ze Men­ge mit­be­kom­men. Das ist inner­halb des Ver­eins auch gut kom­mu­ni­ziert und gewür­digt wor­den. Dar­an sieht man: Erfolg haben wir nur, wenn wir mit­ein­an­der arbei­ten. Wir haben vie­le Spie­ler, die eine Aus­bil­dung absol­vie­ren oder noch zur Schu­le gehen. Das erfor­dert viel Kom­mu­ni­ka­ti­on unter­ein­an­der, um alles gut auf­ein­an­der abzu­stim­men. Ich glau­be, die Trai­ner der U23 und U19, Lorenz-Gün­ther Köst­ner und Ste­phan Schmidt, haben das im letz­ten Jahr sehr gut hin­be­kom­men. Man darf nicht ver­ges­sen, dass es letz­tes Jahr eine sehr lan­ge Sai­son für die A-Junio­ren-Spie­ler war. Trotz der Belas­tung haben das die Akteu­re gut gemeis­tert. Wir ste­hen im per­ma­nen­ten Aus­tausch, um das Opti­mum zu errei­chen. Wir sind, wie schon von Herrn Köst­ner gesagt, auf einem sehr guten Weg, auch wenn uns auch mal talen­tier­te jun­ge Spie­ler ver­las­sen oder sie ver­lie­hen wer­den. Damit müs­sen wir leben. Aber wenn wir so wei­ter arbei­ten, wer­den wir die Früch­te ernten.

   

Lorenz-Gün­ther Köst­ner, was wün­schen Sie sich für die Zukunft?
Lorenz-Gün­ther Köst­ner:
In ers­ter Linie ehr­gei­zi­ge Spie­ler, die etwas errei­chen wol­len, die auch gedul­dig sind und sich den nächs­ten Schritt erar­bei­ten wol­len. Trotz aller Unwäg­bar­kei­ten, die im Pro­fi­sport nun mal herr­schen, liegt es an den Akteu­ren selbst. Aber: Sie erhal­ten von uns jeg­li­che Unter­stüt­zung auf ihrem Weg. Das soll­ten sie so früh wie mög­lich erken­nen. Eini­ge sind in die­sem Pro­zess schon weit, wenn ich gera­de an die Spie­ler den­ke, die uns im Som­mer 2011 zu höher­klas­si­gen Ver­ei­nen ver­las­sen haben – Kevin Wol­ze, Ser­gej Kari­mow oder Mike Könne­cke etwa. Sie haben den nächs­ten Schritt gemacht. Ich bin davon über­zeugt, wenn kon­ti­nu­ier­lich und in Ruhe wei­ter­ge­ar­bei­tet wird, dann wer­den es vie­le ande­re auch schaf­fen – um mit Micha­el Schul­ze, Sebas­ti­an Pol­ter, Bjar­ne Thoel­ke oder Kevin Scheid­hau­er nur eini­ge zu nen­nen. Es sind eine Men­ge guter Spie­ler da. Aber Pablo Thi­am hat es rich­tig gesagt: Die Ansprü­che, die hier beim VfL Wolfs­burg herr­schen, die sind nun mal zwangs­läu­fig höher. Und das ist auch gut so. Bei unse­ren Pro­fis wird sich dem­nächst wie­der eine Spit­zen­mann­schaft her­aus­bil­den und die Jungs kön­nen damit wach­sen. Sie sind haut­nah dabei.