• 4. Mai 2016

Pablo Thiam doppelt gefragt

Pablo Thiam im Interview mit Schülern

Pablo Thiam doppelt gefragt

Pablo Thiam doppelt gefragt 1024 755 Pablo Thiam

Sport­li­cher Lei­ter U23 steht Rede und Antwort.

Der Sport­li­che Lei­ter der VfL-U23, Pablo Thi­am, hat kürz­lich in Wolfs­burg ein Inter­view für „Star­Ti­mes“ gege­ben, einem Part­ner der Deut­schen Fuß­ball-Liga, der sich um die Ver­mark­tung der Bun­des­li­ga spe­zi­ell in Afri­ka küm­mert. Inter­view­er Kwa­mena Odum woll­te unter ande­rem von Thi­am wis­sen, wie er die Ent­wick­lung der Bun­des­li­ga und des Fuß­balls in Afri­ka, spe­zi­ell in des­sen Hei­mat­land Gui­nea, sieht.
„Ins­ge­samt hat sich die Infra­struk­tur und die Aus­bil­dung in Deutsch­land deut­lich ver­bes­sert, dazu ist die media­le Bedeu­tung der Bun­des­li­ga merk­lich gewach­sen im Ver­gleich zu mei­ner akti­ven Zeit“, so Pablo Thi­am, der sei­ne zurück­lie­gen­de Kar­rie­re als Spie­ler in der Bun­des­li­ga sehr posi­tiv sieht. „Nicht alle haben erwar­tet, dass ich über 300 Spie­le machen wür­de. Aber ich muss­te mir das alles erarbeiten.“
 
Den Fuß­ball in Gui­nea beob­ach­tet der Sport­li­che Lei­ter U23 natür­lich immer noch und weiß, wo man dort den Hebel anset­zen müss­te. Thi­am: „Eigent­lich ver­fügt das Land über gute Spie­ler, aber das Drum­her­um passt nicht. Wenn nicht alles 100 Pro­zent stimmt, kann man kei­nen Erfolg haben. Die Spie­ler müs­sen sich auf das Wesent­li­che kon­zen­trie­ren kön­nen.“ So sei man trotz guten Poten­zi­als bis­her stets in der Welt­meis­ter­schafts­qua­li­fi­ka­ti­on gescheitert.
Deutsch­land selbst habe – was die Talent­för­de­rung anbe­trifft – frü­her immer nach außen geschaut. „Aber unser neu­es Sys­tem hat gegrif­fen. Das gip­fel­te im WM-Titel 2014 und hat uns viel Respekt welt­weit ein­ge­bracht. Es ist wich­tig, dass man für sich stets einen eige­nen Weg fin­det, um Din­ge zu opti­mie­ren“, erläu­ter­te der 42-jäh­ri­ge. Das sei in der Bun­des­re­pu­blik geschehen.
 
Work­shop mit Schü­le­rin­nen und Schülern
 
Im Rah­men des Work­shops „Fair­ness (er-)leben“ haben Schü­le­rin­nen und Schü­ler aus Wolfs­burg ein Inter­view mit Pablo Thi­am durch­ge­führt. In dem Work­shop ging es um die The­men Ras­sis­mus und Tole­ranz, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler hat­ten sich die Fra­gen selbst erar­bei­tet. Thi­am ging dar­auf ein und erzähl­te von sei­nen Erfah­run­gen, die sich zum Glück auf das Fuß­ball­feld beschränk­ten. „Außer­halb bin ich mit Ras­sis­mus bis­her kaum kon­fron­tiert wor­den. Natür­lich leh­ne ich jeg­li­che Form der Dis­kri­mi­nie­rung ab, die mei­nes Erach­tens eine Form der Unwis­sen­heit ist.“ Es sei natür­lich so, dass man die­se Din­ge nie ganz aus­schal­ten kön­ne, erläu­ter­te Pablo Thi­am wei­ter. Es han­de­le sich aber um eine Min­der­heit, die so denkt. Daher müs­se man die Mehr­heit der Men­schen erreichen.

Bei­de Inter­views waren ein vol­ler Erfolg, sowohl für die Gäs­te als auch für den Sport­li­chen Lei­ter U23.