Sportlicher Leiter U23 steht Rede und Antwort.
Der Sportliche Leiter der VfL-U23, Pablo Thiam, hat kürzlich in Wolfsburg ein Interview für „StarTimes“ gegeben, einem Partner der Deutschen Fußball-Liga, der sich um die Vermarktung der Bundesliga speziell in Afrika kümmert. Interviewer Kwamena Odum wollte unter anderem von Thiam wissen, wie er die Entwicklung der Bundesliga und des Fußballs in Afrika, speziell in dessen Heimatland Guinea, sieht.
„Insgesamt hat sich die Infrastruktur und die Ausbildung in Deutschland deutlich verbessert, dazu ist die mediale Bedeutung der Bundesliga merklich gewachsen im Vergleich zu meiner aktiven Zeit“, so Pablo Thiam, der seine zurückliegende Karriere als Spieler in der Bundesliga sehr positiv sieht. „Nicht alle haben erwartet, dass ich über 300 Spiele machen würde. Aber ich musste mir das alles erarbeiten.“
Den Fußball in Guinea beobachtet der Sportliche Leiter U23 natürlich immer noch und weiß, wo man dort den Hebel ansetzen müsste. Thiam: „Eigentlich verfügt das Land über gute Spieler, aber das Drumherum passt nicht. Wenn nicht alles 100 Prozent stimmt, kann man keinen Erfolg haben. Die Spieler müssen sich auf das Wesentliche konzentrieren können.“ So sei man trotz guten Potenzials bisher stets in der Weltmeisterschaftsqualifikation gescheitert.
Deutschland selbst habe – was die Talentförderung anbetrifft – früher immer nach außen geschaut. „Aber unser neues System hat gegriffen. Das gipfelte im WM-Titel 2014 und hat uns viel Respekt weltweit eingebracht. Es ist wichtig, dass man für sich stets einen eigenen Weg findet, um Dinge zu optimieren“, erläuterte der 42-jährige. Das sei in der Bundesrepublik geschehen.
Workshop mit Schülerinnen und Schülern
Im Rahmen des Workshops „Fairness (er-)leben“ haben Schülerinnen und Schüler aus Wolfsburg ein Interview mit Pablo Thiam durchgeführt. In dem Workshop ging es um die Themen Rassismus und Toleranz, die Schülerinnen und Schüler hatten sich die Fragen selbst erarbeitet. Thiam ging darauf ein und erzählte von seinen Erfahrungen, die sich zum Glück auf das Fußballfeld beschränkten. „Außerhalb bin ich mit Rassismus bisher kaum konfrontiert worden. Natürlich lehne ich jegliche Form der Diskriminierung ab, die meines Erachtens eine Form der Unwissenheit ist.“ Es sei natürlich so, dass man diese Dinge nie ganz ausschalten könne, erläuterte Pablo Thiam weiter. Es handele sich aber um eine Minderheit, die so denkt. Daher müsse man die Mehrheit der Menschen erreichen.
Beide Interviews waren ein voller Erfolg, sowohl für die Gäste als auch für den Sportlichen Leiter U23.